Trohe - einst hessisches "Ausland" für Kaiserliche

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Gemeinde 760 Jahre urkundlich nachweisbar - Heute eindeutige Wohnsiedlung - Modern ausgebaut

Mitten im Busecker Tal, als ein Eckpunkt des Dreiecks Großen-Buseck, Alten-Buseck, Trohe, liegt die Gemeinde am tiefsten Punkt des Tales. 1210 und 1245 wurde sie erstmalig urkundlich erwähnt, und zwar unter dem Namen Trahe, Traha, Draha oder Drahe. Im Laufe der Zeit war er noch mancherlei Veränderungen unterworfen, beispielsweise tauchte 1302 die Bezeichnung Dra auf, 1327 wandelte sie sich wiederum zu Drahe, bis endlich 1568 neben "Dra" und "Dro" erstmalig der Name Trohe in den Urkunden erschien, der sich bis heute als dominierend erwiesen hat. Trohe wird oft auch heute noch als "Ausland" bezeichnet und dementsprechend die Bewohner als "Ausländer". Diese Kuriosität hat ihren historischen Ursprung darin, dass Trohe im Mittelalter inmitten des kaiserlichen Hoheitsbezirks im Busecker Talgrund eine hessische Insel war.

Oft wird das Dorf mit dem Beinamen "Seestadt" bezeichnet. Man nimmt an, dass dies von dem Vorhandensein einer Seerose im Wappen der Trohe Ritter herrührt. Den Urkunden nach bewohnten die sogenannten "Herren von Trohe" von etwa 1210 bis 1640 ein Hofgut mitten im Dorf. Trohe war damals so bedeutend, dass Rödgen in seiner Lage zu ihm bezeichnet wurde. Damals war das Dorf sogar Sitz eines Gerichts.

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 icon Der komplette Artikel aus der Gießener Allgemeinen Zeitung vom 03. März 1971 (2.38 MB)

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