Notizen aus den Gemeinderatsprotokollen 1931 – 1968

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1931: Rüge des Ortsvorstandes am 15. Mai 1931 wegen der Backreihenfolge. Es wird durch "die Ortsschelle" bekannt gemacht, dass sich beim Backen an Pfingsten streng an die Reihenfolge zu halten ist, in der die Backwilligen in der Liste am Backhaus eingetragen sind. Wer sich nicht daran hält rutscht auf der Liste an den Schluss. Erwähnt am 12. Sept.

1931: die Gemeinde besteht zu 3/4 aus Erwerbslosen und Wohlfahrtsempfängern.

1932: Im Januar beschließt der Gemeinderat den Antrag des Sportklubs Trohe zu verschieben, bis sie sich das Gelände für den geplanten Sportplatz angesehen haben. Im März beschließt der Gemeinderat die Kosten der Faselhaltung nicht auf die Viehbesitzer umzulegen. Einmal seien die Kosten den meisten Viehbesitzern nicht zuzumuten, man müsse damit rechnen, dass diese ihre Tiere dann abschaffen. In diesem Falle hätte dann die Gemeinde keine Abnehmer mehr für ihre Grasnutzungen.

1934: Im August erklärt sich die Gemeinde bereit, für die Schule ein Stück Gelände zum Zweck eines Turnplatzes zur Verfügung zu stellen.

1946: Juli: Man kann dem Landratsamt zwei Wohnungen melden, die eventuell für Flüchtlinge in Frage kommen. Man beschließt, das Wasser für die in der Gemarkung Alten-Buseck wohnenden Verbraucher ab 1. Oktober zu sperren.
Oktober: Das der Gemeinde Trohe zugewiesene Holz muss von den Beziehern selber unter Aufsicht von drei bis vier Holzfällern geschlagen werden. Jeder Haushalt muss mindestens für zwei Tage einen Mann da abstellen.
Dezember: Es wird beschlossen, das Grabstück am Friedhof in 10 gleiche Teile aufzuteilen und an die Flüchtlinge zu verteilen. Das Gesuch der Frau Edel (wohnhaft in Trohe) auf Zuzug ihrer Schwester wurde abgelehnt, "da kein Austausch möglich ist".

1947: Februar: Es wurde beschlossen, dass die Bürgermeisterei in die Schule zieht.
September: Gegen diesen Beschluss legt das Kreisschulamt Einspruch ein. Es wird jegliche Zuzugsgenehmigung in die Gemeinde Trohe abgelehnt.
November: Nach Rücksprache mit dem Kreisschulamt wird beschlossen, innerhalb von 8 Tagen mit der Bürgermeisterei in das Schulgebäude umzuziehen. Als Amtsraum wird der erste Raum links vom Eingang zur Lehrerwohnung bestimmt. Es bestand Einverständnis, daß es sich lediglich um eine vorübergehende Maßnahme handeln könne.

1948: Februar: Der Umzug der Bürgermeisterei mit allen Akten in das Amtszimmer in der Schule ist vollzogen. Alle Amtshandlungen werden nun dort zu festgesetzten Zeiten vollzogen. Der Bürgermeister darf keine Dienstgeschäfte mehr in seiner Privatwohnung tätigen. März: Die Gemeinde beschließt eine Baumspritze anzuschaffen. Eine Zuzugsgenehmigung nach Trohe wird weiterhin verwehrt, da nicht mal für Troher Einwohner genügend Wohnraum zur Verfügung steht. Juli: Bei den Vorbesprechungen über den Haushaltsvoranschlag für 1948 wurde erwogen von den Schulbesuchern der Gemeinde Alten-Buseck Schulgeld zu erheben. Ferner wurde beschlossen das Sprunggeld um 50% zu erhöhen. ... Lehrer Jung erklärt sich bereit anstatt 14,- Mark 17,- Mark Miete freiwillig zu zahlen. Es wurde über Umquartierungen einer Reihe von Familien beraten und Vorschläge beim Wohnungsamt Gießen eingereicht. Oktober: Die Ortsbevölkerung wird durch Bekanntmachung mittels Ortsschelle ersucht werden, Kartoffeln für die Stadt Gießen zu spenden. Es wird beschlossen eine Schreibmaschine zu kaufen. Zur Finanzierung der Wasserleitung wird beschlossen das Wassergeld von 8 DM auf 18 DM zu erhöhen. Für Großvieh kommt ein Zuschlag von 1 DM, für Kleinvieh 0,35 DM hinzu.

1949: März: Das Wassergeld für das Rechnungsjahr 1949 wird wie folgt festgesetzt: a.) pro Haushalt DM 18,- b.) für 1 Stück Großvieh DM 3,- c.) für 1 Stück Kleinvieh DM 1,10 c.) für 1 Klosettanlage DM 5,- d.) für 1 Badeeinrichtung DM 15,-

1950: Februar: Der Jugend wird ein Teilstück der Gemarkung Pfingstweide als Sportplatz zugewiesen. März: Es wurde beschlossen, bei Wohnungsneubauten die Anschlüsse der Wasserleitung bis zur Grenze des Eigentümers auf Gemeindekosten zu errichten. Juni: Dem Ph. Rühl wurde eine Nebenstelle vom Telefon-Apparat der Gemeinde Trohe genehmigt. Etwa entstehende Kosten fallen dem Antragsteller zur Last.

1951: Juni: Der Gemeinderat stimmt der endgültigen Einstellung des Lehrers Jung in die Schulstelle in Trohe zu.2

1952: August: Der Gemeinderat beschließt Rücklagen für den Bau einer Leichenhalle zu bilden. September: Die Beschaffung einer Bundesflagge wird beschlossen; der Höchstbetrag wird auf 10,- DM festgelegt. Am Schulgebäude wurden diverse Schäden festgestellt. Der Herd aus der Schulspeisung soll verkauft werden. Oktober: Eine Schulspeisung wird nicht wieder eingeführt.
2 Lehrer Jung unterrichte bereits seit 1945 in Trohe.
Chronik Trohe, 2010 online-Version auf: http://www.chronik-trohe.de 2
Der Gemeinderat beschließt 10 Obstbäume anzupflanzen. Die Schulglocke soll fortan zum Begräbnis läuten. Vorher muss noch Rücksprache mit dem Pfarrer gehalten werden. Im Schulsaal sollen Kleiderhaken angebracht werden. Es wurde beschlossen die nödliche Hecke am Friedhof zu verlegen.

1953: März: Die Jahrgänge 1935 bis 1909 sind verpflichtet Dienst bei der allgemeinen Pflichtfeuerwehr zu leisten. Juni: Der Antrag der "Neuapostolischen Kirche" Trohe - Alten Buseck auf Nutzung des Schulsaales in Trohe zur Abhaltung von Gottesdiensten wird abgelehnt. August: Einem Plakatinstitut wird die Aufstellung einer Anschlagtafel am Backhaus genehmigt. Die beiden Anschlagstafeln der SPD und KPD an der Schule sind von den Parteien zu entfernen. Dezember: Die Satzungsänderung der Freiwilligen Feuerwehr Trohe wird angenommen.

1954: Januar: Lehrer Jung beantragt die Verlegung der Bürgermeisterei aus dem Schulgebäude. Es konnte keine Entscheidung getroffen werden. Mai: Nachdem die Gemeinde Alten-Buseck einen Antrag auf Lieferung von Wasser an Trohe abschlägig entschied, möchte die Gemeinde sich dem Zweckverband Allendorf/L. anschließen. Hierzu möchte Trohe einen anteiligen Zuschuss von der Gemiende Alten-Buseck haben. Im Falle der Ablehnung des Zuschusses erfolgt eine Kündigung der Wasserlieferungen an das Mühlenviertel durch Trohe. August: Der Antrag einen Leichenwagen mit Gummibereifung anzuschaffen wurde zurückgestellt. Ein Antrag auf Ausbau des Steges wurde angenommen. September: Eine neue Friedhofsordnung wurde angenommen. Die Gemeinde lässt Steckdosen für Dreschmaschinen setzen und erhebt von jedem Teilnehmer eine Gebühr von 20,- DM Der Gemeinderat genehmigt die Verlegung der Wasserleitung bis zur Nebenerwerbssiedlung.

1956: Januar: Es wird beschlossen Wasserzähler anzuschaffen. Mai: Es wird beschlossen Trohe an die Fernwasserleitung Allendorf anzuschließen. Wegen Wassermangel soll dies rasch geschehen. Oktober: Es wurden zusätzliche Strassennamen beschlossen: Mühlweg, Friedhofstrasse und Rödgener Straße. Beim Hause Katzer und Ph. Rau sollen im neuen Jahr Straßenleuchten angebracht werden.

1957: Mai: Die Gemeindevertretung lehnt die Gründung eines Schulverbandes mit Rödgen ab, weil Rödgen die Schule an einer für Trohe ungeeigneten Stelle erbauen will. Der Weg dorthin sei Troher Kindern nicht zuzumuten. September: Zwischen Trohe und Alten-Buseck wird eine Vereinbarung getroffen die Mittelstmühle mit Trinkwasser zu versorgen.
Chronik Trohe, 2010 online-Version auf: http://www.chronik-trohe.de 3

1958: März: Dem neuen Vorschlag zum Schulverband Trohe und Rödgen wird zugestimmt.

1959: Mai: Es ist vorgesehen den Lindenberg als Kinderspielplatz auszubauen. September: Es wird beschlossen an verschiedenen Stellen Straßenverkehrsschilder aufzustellen.

1961: Januar: Die Sperrung von Baugelände für Nichtortsbürger von Trohe wird aufgehoben. Der Bürgermeister wird beauftragt die Beschaffung eines Leichenwagens in die Wege zu leiten. Februar: Ein Beschluss über die Beseitigung des Backhauses wird vorerst zurückgestellt. 3 März: Es wird beschlossen die Gemarkungsgrenze zwischen Trohe und Alten-Buseck zu ändern. Es wird ein Bauausschuss für die zu errichtende Gedächtnisstätte der Gefallenen und Vermissten gegründet. August: Es wird beschlossen Ortsgericht und Bürgermeisterei zusammenzulegen. Oktober: Die Straße hinter dem Grundstück des Horst Rau soll den Namen Friedenstraße erhalten. Dezember: Trohe tritt dem zu gründenden Schwimmbad-Zweckverband-Buseckertal bei.

1962: Januar: Ein Beschluss über die Einführung einer Müllabfuhr in der Gemeinde Trohe wird zurückgestellt. März: Im Zuge der Dorfverschönerung soll der Platz, an dem früher das Backhaus stand instandgesetzt werden. Juli: Es wird beschlossen, dass Schutt nur noch Samstags zwischen 8 und 16 Uhr auf den Schuttplatz gebracht werden darf. November: Der Gemeinderat beschließt ein Dorfgemeinschaftshaus zu bauen. Der Steg über die Wieseck soll neu hergestellt werden (Holzsteg).

1963: Mai: Dem Antrag mehrerer Einwohner auf Einführung einer staubfreien Müllabfuhr wurde entsprochen. Sie soll ab 1. Juli 1963 eingeführt werden. September: Es wurde beschlossen auf dem Gelände des Spritzenhausgrundstücks eine Doppelgarage zur vorläufigen Unterbringung der Feuerwehrgeräte zu errichten.

1964: Juli: Die Gemeinde beschließt sich einem zu gründenden Schulverband Buseckertal anzuschließen, wenn der Schulverband Trohe - Rödgen aufgelöst wird und ihr anteilig in diesem Schulverband steckendes Geld dem neuen angerechnet wird.

1965: Oktober: Die Gemeinde beschließt die Anschaffung eines Feuerwehrlöschfahrzeuges. Im Zuge einer Flurbereinigung stimmt die Gemeinde der Änderung der Gemeindebezirksgrenze mit Alten-Buseck zu.

1966: Juni: Es soll ein Darlehen aufgenommen werden, um den Friedhof zu erweitern und die Alten-Busecker Straße auszubauen. Dezember: Es besteht kein Interesse an der Schaffung einer Volkshochschule in Trohe.

1967: Februar: Es wird der Schaffung einer örtlichen Volkshochschule zugestimmt (siehe Dez. 1966). Oktober: Die Straße des Neubaugebietes hinter der Troher Mühle bekommt den Namen Mühlrain. Dem Ausbau des Sportplatzes neben dem Dorfgemeinschaftshauses wird zugestimmt. Die umliegenden Grundstücke werden zum Baugebiet erklärt.

1968: Februar: Der Änderung der Gemarkungsgrenze zwischen Trohe und Alten-Buseck wird zugestimmt. Dem Wunsch einiger Einwohner, sich aus dem Dorfgemeinschaftshaus Tische und Stühle zu entleihen, kann nicht entsprochen werden. Juli: Die Straßennamen für das Neubaugebiet werden beschlossen - Alter Weg, Talstraße und Bergstraße.

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